Rückblick: Ferienfahrt der Jungen Gemeinde an die Ostsee

Nach den großen Ausflügen zum Paddeln in Masuren und Lettland in den letzten drei Jahren stand in diesem Jahr eine etwas kleinere und körperlich nicht ganz so anspruchsvolle Fahrt der Jungen Gemeinde Straupitz auf dem Programm: Badeurlaub war angesagt, und zwar auf der Insel Usedom. Allerdings sollte nicht der deutsche, sondern der polnische Teil der Insel unser Ziel sein, nämlich der Strand von Swinemünde. So gingen denn am Freitag, dem 6. Juli elf Jugendliche und jung gebliebene Begleiter an den Start. Frau Hanke und Herr Brost brachten uns zum Bahnhof nach Lübben. Von dort fuhren wir mit der Bahn über Berlin nach Stettin. Hier war maritimes Umsteigen angesagt: Im Hafen wartete bereits das Tragflächenboot, das uns in atemberaubenden 75 Minuten über Oder und Stettiner Haff direkt in den Stadthafen von Swinemünde brachte. Der verbleibende letzte Kilometer bis zum Campingplatz war zu Fuß schnell geschafft und die beiden Großzelte rasch aufgebaut. Swinemünde hat badetechnisch zwei Vorteile: zum einen bietet es den breitesten Sandstrand auf der ganzen Insel Usedom, zum anderen befindet sich der Campingplatz keine 300 Meter vom Meer entfernt. Ganz klar also, daß wir den Abend noch zum ausgiebigen Bad in der Ostsee nutzten. Der etwas auffrischende Wind brachte für Ostseeverhältnisse doch eine ganz ordentliche Brandung zustande, die das Badevergnügen noch steigerte.

Der Samstag gehörte zunächst den Frühaufstehern: Aus Laasow kam Familie Reich nachgereist, in Swinemünde waren einige besonders Unerschrockene fast zur gleichen Zeit schon zum Baden in der Ostsee. Nach dem gemeinsamen Frühstück wurden Fahrräder ausgeliehen, und nun ging es, zusammen mit den Laasower Neuankömmlingen, zur Erkundungsfahrt nach Deutschland. Ahlbeck und Heringsdorf waren vor uns ebensowenig sicher wie das Usedomer Hinterland: quer über die Insel ging es nach Kamminke am Stettiner Haff. Fahrtechnisch war das aufgrund der doch recht hohen Berge durchaus eine Herausforderung. Um so hungriger kamen wir in Kamminke an und genossen die ausführliche Mittagspause am Haff. Auf dem Rückweg machten wir noch Station am Golm. Hier, auf der höchsten Erhebung der Insel Usedom, befindet sich eine der größten Kriegsgräberstätten Deutschlands. Über 10.000 Opfer des Bombenangriffes auf Swinemünde im März 1945, viele davon im Alter der Jugendlichen, wurden hier beigesetzt. Die Verbindung von traumhaft schöner Natur und bedrückender Vergangenheit prägen diesen Ort in besonderer Weise.

Mit dem Fahrrad ging es zurück nach Swinemünde. Der Rest des Tages gehörte selbstverständlich wieder den Bade- und Sonnenhungrigen, die voll und ganz auf ihre Kosten kamen.

Am Sonntag ging es zum Gottesdienst nach Heringsdorf, und das im Wortsinn: Am Strand entlang, mit den Füßen im Wasser, war die Strandwanderung gut zu bewältigen, zumal von Herrn Pfarrer Hanke auf der Hälfte des Weges an einem Strandimbiß ein ausgiebiges Frühstück organisiert worden war. Nach dem Gottesdienst nutzten wir dann die Bäderbahn für die Rückfahrt nach Swinemünde, so daß bei bestem Strandwetter der gesamte Nachmittag und Abend zum Baden und Erholen genutzt werden konnte.

Am Montag hieß es dann, nach dem morgendlichen Bad in der Ostsee, schon wieder Abschied nehmen von der Insel Usedom. Mit dem Tragflächenboot fuhren wir zurück nach Stettin. Hier blieb noch Zeit zur Stadterkundung und zum Einkauf, bevor es dann am Spätnachmittag per Bahn nach Lübben zurückging. Dort wurden wir von Herrn Brost und einigen Eltern bereits erwartet. Ihnen sei an dieser Stelle in besonderer Weise gedankt. Es gab vieles zu erzählen von einem durchaus gelungenen Ferienauftakt. Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns bald wieder an der Ostsee?